Einlagerung von Bienenwaben

Von den, wie im Kapitel zuvor beschrieben, gereinigten Rähmchen wird noch das Propolis abgekratzt und gesammelt. Jetzt kann man sie bereits einlagern, wobei man der 

Abwehr von Wachsmotten

eine besondere Aufmerksamkeit widmen sollte:

Die erste Zarge wird auf einen Rahmen mit Fliegendrahtgaze, der mit Leisten einen gewissen Abstand zum Fußboden aufweisen soll, oder auf einen Boden mit Gaze mit gut verschlossenem Flugloch gestellt. Eine Luftzirkulation soll dadurch ermöglicht werden. Etwa 6 Waben werden in gleichmäßigem Abstand hinein gehängt. Dann können bis zur Decke weitere Zargen folgen. Die letzte Zarge wird wiederum mit einem Gazerahmen verschlossen, so dass auch eine Wachsmotte nicht mehr hineingelangen kann. Da hier jetzt nur unbebrütete Waben mit etwa 3 cm Abstand zueinander lagern und durch die Gaze eine gewisse Umluft erreicht wird, kann eine Motte hier keine Nachkommen großziehen. Trotzdem sollte nach 2 Wochen der Stapel noch einmal kontrolliert werden.

Wenig bebrütete, nur hellbraune Brutflächen aufweisende Waben behandle ich ebenso. Die Kontrollen hier führe ich aber mindestens 2 mal durch.

Vor dem Einfüttern werden die Völker bis auf ein oder 2 Zargen eingeengt. Gute Waben werden wieder eingelagert, die dunkleren werden im Dampfwachsschmelzer (Demnächst in einer Ofenanlage in siedendem Wasser) ausgeschmolzen und später in siedendem Wasser gereinigt, wodurch gleichzeitig eine gründliche Sterilisation erfolgt (bei der AF reicht dies jedoch nicht!). Es wird gern gesagt, dass Altwaben erst dann aus den Völkern genommen werden müssen, wenn man seine eigene Hand hinter dieser Wabe, gegen die Sonne gehalten, gerade noch sehen kann. Dies ist m.E. viel zu spät. Krankheiten und Kleinwüchsigkeit könnten begünstigt werden und Honig aus solchen Waben genießen???????????? Auch Nektar, der nach der Reifung in den Honigraum gelangt, wird hier zum Teil zwischengelagert, kommt also in Kontakt mit den unappetitlichen Waben.

Die Bekämpfung der Wachsmotten könnte natürlich auch anders erfolgen:

1. Mit Wachsmottenlarven befallene Waben einzeln in Folie verpackt in die Tiefkühltruhe legen und einige Tage darin belassen.

In meiner Experimentierzeit hatte ich mehrere belastete Waben in eine Einkaufstüte gequetscht und alles zusammen 4 Tage lang in der Tiefkühltruhe belassen. Als meine Frau danach in diese Tüte schaute, um zu sehen, was für schmackhafte Lebensmittel darin zu finden seien, krabbelten ihr diese Tierchen entgegen! Na ja, die anschließend erfolgte Form der zwischenmenschlichen Beziehung muss ich wohl jetzt nicht näher erläutern.

Entweder, diese Biester sind so zäh, oder die Waben isolierten so hervorragend oder es traf beides zu. Diese Art, Waben von Motten zu befreien, habe ich, na wie oft wohl, wieder gewählt.

2. Essigsäure

Ein Schälchen mit dieser Säure wird oben auf den Stapel gestellt.

3. Schwefelhaltige Papierstreifen werden in einer Schale weit oben zum Glimmen gebracht. Dies soll nicht nur die Mottenlarven gut vernichten. Bei manchen Imkern verwandelten sich darüber hinaus auch Rähmchen und Zargen in eine graue pulverartige leichte Masse und es wurde kuschelig warm. Den Versuch, dies darüber hinaus auch mit Schuppen oder Wohnhaus zu veranstalten, soll manchmal die Feuerwehr vereitelt haben, aber die Larven wurden tatsächlich total vernichtet. 

4. Manche Klein- bis Kleinstlebewesen sind natürliche Feinde der Wachsmottenlarven. Diese überleben einen Angriff in aller Regel nicht. 

 

Ich riskiere lieber an dieser Stelle, nicht das Prädikat "fauler Imker" für mich zu beanspruchen, verzichte auf sämtliche Chemie, kontrolliere die Waben und entferne ggf. vorhandene Larven per Hand auf recht biologische Art und Weise. Die Fraßgänge der Mottenlarven kann man gut erkennen und an ihrem Ende findet man leicht ihre Erbauer.