Das Umlarven

Möchte ein Imker möglichst viele neue Königinnen aus einem oder einigen wenigen  Völkern mit möglichst vielen guten Eigenschaften nachziehen, böte sich das Umlarvverfahren an (bei der Bienenbrut handelt es sich also um Larven und nicht um Maden).

Als erstes muss ein Pflegevolk geschaffen werden, indem man quasi

einen starken Ableger aber ohne Weiselzellen bildet. Frühestens 6 Tage später werden eventuell vorhandene Weiselzellen entfernt. Aus einem nachzuchtwürdigen Volk wird eine Wabe mit jüngster Brut genommen. Mit einem Umlarvlöffel werden einige ein bis 2 Tage alte Larven mit etwas Gelee Royal herausgehoben und vorsichtig in einem Weiselbecherchen abgestreift. Zusammen mit einigen anderen kann man sie nun mit dem Stopfen in eine Leiste mit passenden Bohrungen oder dergleichen drücken und ins vorbereitete Volk hängen. Müssen sie jedoch noch transportiert werden, kommen sie in einen Behälter, der mit einem feuchten Tuch abgedeckt wird und warm gehalten werden kann (z.B. auf der Brust oder in der Hosentasche nahe der Haut). Die Größe der Larven in Abhängigkeit zum Alter könnte man hier ermitteln.

Will man jedoch viele Königinnen nachziehen, um sie z.B. zu verkaufen oder um Reserveköniginnen zu haben, muss man die Weiselzellen nach einer Woche, spätestens nach 10, eher 9 Tagen, (3+5+8=Entwicklungszeit der Königin, 16-3 <Zeit der Eireifung> -3 <maximal mögliches Alter der Larve>=10) also vor dem Schlupf der Königinnen, so käfigen, dass Ammenbienen hinein, die Königinnen aber nicht heraus gelangen können. Ansonsten werden die erstgeschlüpften Weiseln die anderen umbringen. Diese Käfige werden mit den nun geschlüpften Königinnen in winzige Begattungsvölkchen gehängt (oder gestellt oder wie auch immer) und 2 Tage später frei gelassen. Ausnahmsweise verwenden wir hier entsprechend kleine Beuten für drei bis 5 Waben mit den passenden Rähmchen. Sind Stifte zu erkennen, ist die Königin befruchtet und kann in ein weiselloses Volk gegeben werden. Hier sind etliche Varianten möglich.

 

Produktion von Weiselbecherchen
Das Formholz wird ins Wachs getaucht

Weiselnäpfchen kann man kaufen oder selber herstellen. Gleiches gilt fürs Formholz: Ein Ästchen mit passendem Durchmesser des Holzes (9 mm) wird etwas entrindet (10 mm) und an der Stirnseite abgerundet.

Zuerst das Formholz  mit Wasser benetzen, sofern es nicht mit Silikon überzogen ist, dann 3 mal kurz bis zur Markierung bzw. zum Rindenrand ins flüssige Wachs tauchen, auf ca. 10 mm. kürzen und vorsichtig drehend abziehen. Dann einen Tropfen heißes Wachs auf den Zuchtstopfen geben und das Weiselbecherchen mit dem Boden hineindrücken.

Selbst produziertes Becherchen wird festgesetzt
Weiselbecher bei der Befestigung am Stopfen

Auch möglich:

Das noch heiße Weiselbecherchen leicht in einen Tropfen flüssigen Wachses im Weiselbecherchen drücken, aushärten lassen und vorsichtig herausdrehen und schon hängt es am Zuchtstopfen.

Umlarvnadel im Einsatz
"Ernten" von Bienenlarven

Hier wird eine 2 Tage alte Larve gekonnt geborgen.

Umlarven
Bienenlarven werden herausgehoben

Eine hohe Konzentration bei der Arbeit wird hier deutlich.

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