Albinismus bei Bienen?

Albinismus kommt in der Natur durchaus vor. Genetisch bedingt liegt hier ein Mangel an Farbpigmenten vor, was diese Tiere weiß erscheinen lässt. Diese Individuen unterliegen jedoch vielen Nachteilen wie z.B. fehlender Schutz vor der Sonne, hohe Auffälligkeit Feinden gegenüber usw.

  Warum sollte dieser Gendefekt nicht auch bei Bienen zu beobachten sein? Der Drohn in unserer Bildergalerie zeigt eine intensiv glänzende, ja geradezu strahlende Weißfärbung der Facettenaugen, als ob er tausende winzige Lämpchen angeschaltet hätte. Auch Teile des Gesichts erscheinen hell. Da die Chitinlinsen der Komplexaugen ohnehin keine Pigmente aufweisen, kann die Weißfärbung nicht von ihnen ausgehen. Das würde aber bedeuten, dass die Wandungen aller Ommatidien pigmentfrei wären. Einfallendes Licht würde durch die helle Wandung verstärkt auf die Sinnesrezeptoren geleitet, wodurch diese ggf. geschädigt werden könnten oder zumindest eine Verschiebung des Farbspektrums bewirkt würde.

Ein Teil des einfallenden Lichts würde aber auch wieder reflektiert werden und durch die Chitinlinsen nach außen geleitet werden. Dies könnte das Strahlen dieser weißen Augen erklären. Da auch Teile des Gesichts dieses Drohns weiß, der übrige Körper aber fast normal erscheint, gehe ich davon aus, dass es sich um einen partiellen Albinismus handelt.

Bei der eine Woche später vorgenommenen Durchsicht aller Völker wurde kein Drohn mehr mit dieser Erscheinungsform gesichtet.

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